Das war das Vereinbarkeitsforum 2020

Postet am: 05.11.2020
von Stadtteilmanagement Seestadt aspern
Was braucht es, um die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben zukünftig zu einem besonderen Asset von aspern Seestadt zu machen? Dieser Frage widmeten sich gestern insgesamt 33 BewohnerInnen, ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen beim Vereinbarkeitsforum. Ziel war es, neue Optionen dahingehend zu finden, wie Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben, bzw. die Work-Life-Balance in aspern Seestadt zukünftig noch besser gelingen kann. Es galt über den Tellerrand hinaus zu blicken, auf Bestehendem aufzubauen oder Neues zu entwickeln. 

Familie, Freizeit und Arbeit unter einem Hut

Um sich auf das Thema Vereinbarkeit in aspern Seestadt einzustimmen, fanden gleich zu Beginn spannende Impulsvorträge zu den Themen Familie, Beruf und Freizeit statt:
  • Familie: Fabian Topfstedt erzählte, wie er mit seiner Familie in der Seestadt lebt; die Seestadt Piratinnen Tanja Thron und Kerstin Huemer gaben Einblicke in das Tätigkeitsfeld der Seestadt Piraten und zeigten auf, welchen Betreuungsbedarf von Kindern sie in der Seestadt sehen
  • Beruf: Christine Drechsler (ABZ*Austria) teilte hilfreiche Tipps, wie das fokussierte Arbeiten in den eigenen vier Wänden durch Selbstorganisation gut gelingen kann.
  • Freizeit: Harald Reiter (Shiatsu Seestadt Aspern) gab hilfreiche Tipps zu Entspannung und Balance im Alltag.

Auf Bestehendem aufbauen, Neues entwickeln

Vielleicht erinnern Sie sich noch – vor einigen Monaten führte das Stadteilmanagement eine Umfrage zur Vereinbarkeit durch. Diese zeigte, dass die BewohnerInnen sowie ArbeitnehmerInnen und –geberInnen in aspern Seestadt einige Bereiche als besonders ausschlaggebend für optimale Vereinbarkeit ansehen: Kinderbetreuung, Neues Arbeiten, Unternehmen und Mobilität. Daraus resultierten die sogenannten Denkwerkstätten des Vereinbarkeitsforums.

In den anschließenden 30-minütigen Diskussionsrunden wurden die Themenschwerpunkte diskutiert. Die jeweils moderierenden ExpertInnen lieferten fachliche Inputs aus ihrer langjährigen Berufspraxis, Problemfelder wurden herausgearbeitet und Lösungsansätze gesucht. Die Resultate sind wichtige Puzzle-Teile für Stadtteilmanagement-Projekte in den kommenden Jahren:

Vereinbarkeit& Kinderbetreuung (Moderation: Manuela Schalek, Initiative der Notfallmamas)

Im Fokus der flexiblen Kinderbetreuung stand unter anderem das Thema, was tun, wenn die Kinder krank sind, wenn man abends Termine hat oder eben Home-Office ansteht (dieser Schwerpunkt ging aus einer Umfrage der Seestadt Piraten hervor)? Durch einen Input zur Initiative der Notfallmamas durch Manuela Schalek war es möglich diese Aspekte zu beleuchten und zu diskutieren. Es wurde der Wunsch laut, eine Option außerhalb der professionellen Betreuungsstrukturen zu finden – wodurch eine konkrete Projektidee für die Zukunft entstand: Eine Koordinationsstelle für ehrenamtliche KinderbetreuerInnen und Eltern, die Unterstützung benötigen in aspern Seestadt. Die TeilnehmerInnen der Denkwerkstätte werden diese Idee gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement weiterverfolgen und ausbauen.

Vereinbarkeit & Neues Arbeiten (Moderation: Manuela Vollmann, Geschäftsführerin von ABZ* AUSTRIA)

Neues Arbeiten – dabei steht nicht "nur" Digitalisierung im Fokus, sondern auch neue "Arbeitsräume". Dazu brachte Manuela Vollmann (Geschäftführerin des ABZ* AUSTRIA) alle wichtigen Inhalte auf den Punkt. Es stand die Frage im Raum, wie es in der Seestadt gelingen könnte, mobiles und flexibles Arbeiten so zu realisieren, dass die BewohnerInnen der Seestadt genug Raum und Zeit für Familie haben. Es zeigte sich ein starker Wunsch nach einer Balance zwischen den analogen sowie digitalen Welten und Informations- sowie Vernetzungsmöglichkeiten im Stadtteil. Man nahm den Wunsch nach Impulsen und Unterstützung für den Wissenstransfer innerhalb der Gemeinschaft wahr – angefangen bei einer Liste sicherer Online-Tools, über Austausch hinsichtlich geeigneter Hardware-Ausstattung, bis hin zu einer Ideensammlung für maßgeschneiderte Lehrinhalte an der neuen VHS in der Seestadt. 

Vereinbarkeit & Unternehmen (Moderation: Martina Genser-Medlitsch vom Hilfswerk Österreich, Projektleitung KEEP BALANCE)

UnternehmerInnen sind meist gefordert, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen damit MitarbeiterInnen Familie, Beruf und Privatleben gut vereinbaren können. Umso wichtiger ist es, dass auch die Chefs und Chefinnen der Seestadt in Balance bleiben. Martina Genser-Medlitsch vom Hilfswerk Österreich, weiß wie wichtig das ist. Das Keep-Balance Programm schafft in großen und kleinen Unternehmen einen Mehrwert für Unternehmen und MitarbeiterInnen. Es geht u.a. darum die eigene Fürsorgepflicht zu wahren, als UnternehmerIn selbst, aber auch als ChefIn gegenüber den MitarbeiterInnen. Außerdem gibt es schon einige Angebote in der Seestadt, die darauf abzielen, dass Work-Life-Balance gelingen kann (diverse Sport- und Entspannungsangebote). Diesen Aspekt will das Stadtteilmanagement zusammen mit den Seestädter UnternehmerInnen nun auch für kleine Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen, denn gesund zu bleiben und ein vereinbarkeitsorientiertes Leben zu führen, ist auch für UnternehmerInnen essentiell. 

Vereinbarkeit & Mobilität (Moderation: Lukas Lang, Wien 3420 AG; Marlene Wagner, aspern.mobil LAB)

Mobilität ist in der Seestadt immer wieder ein Thema. Lukas Lang von der Wien 3420 AG zeigte, wieviel in der Seestadt schon von der öffentlichen Hand getan wird, um eine stetige Verbesserung des öffentlichen Verkehrs zu ermöglichen. Aber Vereinbarkeit und Mobilität sind nicht nur ein Faktor der öffentlichen Hand. In der Denkwerkstatt wurden Alternativen angedacht, die jede/r SeestädterIn selbst umsetzen kann oder mithelfen kann, die Mobilität weiter zu verbessern. Aber auch das aspern.mobil LAB mit Marlene Wagner brachte neue Aspekte zur Mobilität ein. Wie Sie sehen - ein vielfältiges Thema. Man darf gespannt sein, woran 2021 weiter gearbeitet werden wird und wie neue Wege beschritten werden können.   

Es freut uns zu sehen, dass  Menschen in der Seestadt und ExpertInnen die Gelegenheit genutzt haben, gemeinsam innovative oder bestehende Ideen zu diskutieren und weiterzuspinnen!
 

Claudia Glawischnig

Mitarbeiterin Stadtteilmanagement Seestadt aspern, Organisatorin den Vereinbarkeitsforums

"Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben ist immer davon geprägt, dass es zeitweilige Disbalancen gibt, entweder steht die Arbeit im Fokus oder die Familie. Es braucht jedoch eine gewisse Balance, um gesund zu bleiben. Dabei spielen der Haushalt, der/die ArbeitgeberIn und das gesellschaftliche Umfeld eine wesentliche Rolle. Die Seestadt ist dafür ein ausgezeichneter Nährboden. Mit Weltoffenheit und Nachbarschaft sind schon wichtige Nährstoffe vorhanden. Es gilt nun die Felder zu bestellen und sie mit Leben zu erfüllen. Das ist das Ziel meiner Arbeit im Stadtteilmanagement."



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